Wärme­pumpe

Wärme­pumpe: Effi­zi­en­tes Heizen mit der Umweltenergie

Seit Jahren befin­det sich die Wärme­pumpe in der Schweiz auf dem Vormarsch. Fast 20 Prozent der 1,5 Millio­nen schwei­ze­ri­schen Wohn­ge­bäude verfüg­ten 2017 bereits über eine Wärmepumpe.[1]Die Kantone stei­gern die Attrak­ti­vi­tät der Heizung durch Förder­gel­der weiter. Das tun sie mit gutem Grund: Dank dem Funk­ti­ons­prin­zip der Wärme­pumpe bietet die Heizungs­an­lage ein gros­ses Poten­zial für die Redu­zie­rung von Ener­gie­ver­brauch und Emis­sio­nen und leistet somit einen Beitrag zur Umwelt­ener­gie. Um Spit­zen­la­sten abfan­gen zu können, wird die Wärme­pumpe in vielen Fällen mit einer ande­ren Heizungs­tech­no­lo­gie kombi­niert. Gut ins Konzept passt der als sekun­dä­rer Ener­gie­trä­ger beson­ders beliebte Brenn­stoff Holz. Der nach­wach­sende Rohstoff ist lokal verfüg­bar und verbrennt CO2-neutral.
Mit dieser Kombi­na­tion koppeln Sie sich weitest­ge­hend von den unkon­trol­lier­ba­ren Schwan­kun­gen der Brenn­stoff­preise am Welt­markt ab. Möglich macht dies die Funk­ti­ons­weise der Wärme­pumpe: Die nötige Ener­gie liefert nämlich kosten­frei die Umwelt. Wer in Sachen Heizung weit­ge­hend autark sein will, der kommt derzeit an einer Wärme­pumpe kaum vorbei. Worauf Sie achten soll­ten, damit die Inve­sti­tion für eine Wärme­pumpe für Sie zum Erfolg wird, das erfah­ren Sie in den folgen­den Abschnitten.

Inhalts­über­sicht

  • Das Funk­ti­ons­prin­zip der Wärmepumpe
  • Was die Wärme­pumpe ausmacht
  • Ener­gie­quel­len der Wärmepumpe
  • Kosten einer Wärmepumpe
  • Förder­mög­lich­kei­ten
  • Alter­na­ti­ven zur Wärmepumpe
  • Vor- und Nach­teile der Wärmepumpe
  • Inte­gra­tion der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prin­zip der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prin­zip der Wärme­pumpe ist revo­lu­tio­när. Kennen Sie eine andere Heizungs­form, die Wärme aus kosten­lo­ser und unbe­grenzt verfüg­ba­rer Ener­gie gewinnt? Wärme­pum­pen basie­ren anders als die meisten Heizungs­ar­ten nicht auf einem Verbren­nungs­pro­zess, um die in Brenn­stof­fen gebun­dene Ener­gie nutz­bar zu machen. Statt­des­sen macht sich die Tech­no­lo­gie die in der Umwelt gespei­cherte ther­mi­sche Ener­gie zunutze. Grund­was­ser, Erdreich oder die Umge­bungs­luft dienen als Ener­gie­lie­fe­ran­ten. Doch ganz ohne externe Zuga­ben kommt auch diese Heizungs­art leider nicht aus: Ein Bauteil der Wärme­pum­pen­hei­zung benö­tigt zusätz­lich elek­tri­sche Ener­gie, um das Funk­ti­ons­prin­zip aufrecht erhal­ten zu können.

Schliess­lich ist die Umge­bungs­tem­pe­ra­tur meist nied­ri­ger als die gewünschte Innen­tem­pe­ra­tur in den Wohn­räu­men. Die verfüg­bare Wärme­en­er­gie muss daher verdich­tet werden, bevor sie in das Heizungs­sy­stem einge­speist werden kann. Dieser Prozess­schritt kommt nicht ohne die Zugabe von elek­tri­scher Ener­gie aus. Doch Schritt für Schritt: Wärme­pum­pen bestehen aus den folgen­den Haupt­kom­po­nen­ten, die einen geschlos­se­nen Kreis­lauf bilden.

  • Verdamp­fer
  • Verdich­ter
  • Konden­sa­tor
  • Expan­si­ons­ein­rich­tung

In dieser Reihen­folge lässt sich auch der schritt­weise Prozess zur Gewin­nung von Heiz­wärme aus der Umge­bungs­en­er­gie beschrei­ben. Im Kreis­lauf zirku­liert ein Kälte­mit­tel, ohne dessen spezi­elle Eigen­schaf­ten der Betrieb einer Wärme­pumpe nicht möglich wäre. Während es die verschie­de­nen Statio­nen des Prozes­ses durch­läuft, verän­dert es seinen Aggregatzustand.

  1. Der Wärme­quelle in der Wärme­pumpe wird durch den Verdamp­fer auf einem nied­ri­gen Tempe­ra­tur­ni­veau Wärme entzo­gen. Diese Wärme wird auf das Kälte­mit­tel über­tra­gen. Dank seiner physi­ka­li­schen Eigen­schaf­ten wech­selt das Kälte­mit­tel bereits bei nied­ri­gen Tempe­ra­tu­ren seinen Zustand von flüs­sig zu gasförmig.
  2. Mit Hilfe des Verdich­ters wird ein höhe­res Tempe­ra­tur­ni­veau in der Wärme­pumpe erreicht. Das gelingt folgen­der­mas­sen: Das gasför­mige Kälte­mit­tel kann so weit verdich­tet werden, bis die Tempe­ra­tur den erfor­der­li­chen Wert über­schrei­tet. Die Tempe­ra­tur muss über der Vorlauf­tem­pe­ra­tur des Heiz­was­sers liegen, nur so kommt die Wärme auch an den Heiz­kör­pern an.
  3. Im Konden­sa­tor (auch Verflüs­si­ger) findet die Über­tra­gung der Wärme vom Kälte­mit­tel an das Brauch- und Heiz­was­ser statt. Im selben Mass wie sich diese Medien erwär­men, kühlt das gasför­mige Kälte­mit­tel wieder ab. Dabei sinkt der Druck und es beginnt sich wieder zu verflüssigen.
  4. Durch das Expan­si­ons­ven­til wird das Kälte­mit­tel im letz­ten Schritt wieder auf den Verdamp­fungs­druck entspannt. Es herr­schen erneut die selben Druck­ver­hält­nisse wie zu Beginn des Prozes­ses und der Kreis­lauf kann von neuem beginnen.

Dieses Funk­ti­ons­prin­zip der Wärme­pumpe ist das Allein­stel­lungs­merk­mal dieser Heizungs­tech­no­lo­gie. Doch wie wirkt sich das für die Eigen­tü­mer einer Wärme­pumpe aus?

Was die Wärme­pumpe ausmacht

Für den Betrieb einer Wärme­pumpe braucht es grund­sätz­lich keinen Anschluss an das Gasnetz und auch keine Gas- oder Heiz­öl­tanks. Die Wärme­pumpe nutzt die Wärme­en­er­gie aus der direk­ten Umge­bung des Gebäu­des. Sie müssen sich aber entschei­den, welches Träger­me­dium der Wärme­en­er­gie Sie mit Ihrer Wärme­pumpe anzap­fen möch­ten. Neben dieser primä­ren und kosten­lo­sen Ener­gie­quelle benö­tigt die Wärme­pumpe aller­dings auch elek­tri­sche Ener­gie für die Verdich­tung der Wärme. Gänz­lich unab­hän­gig machen Sie sich also auch hier nicht von ande­ren Ener­gie­quel­len.    Das Gute daran ist aber, dass die benö­tigte elek­tri­sche Ener­gie für die Wärme­pumpe lokal und CO2-neutral erzeugt werden kann.

So können Sie die Wärme­pumpe mit einer Photo­vol­ta­ik­an­lage kombi­nie­ren. Diese liefert elek­tri­sche Ener­gie für Ihren regel­mäs­si­gen Bedarf und kann zudem den Verdich­ter der Wärme­pumpe spei­sen. Damit Sie auch vorüber­ge­hende Spit­zen im Wärme­be­darf wirt­schaft­lich bedie­nen können, sollte die Wärme­pumpe zudem mit einer weite­ren Heizungs­tech­nik gekop­pelt werden. Wollen Sie sich auch hier nicht von fossi­len Rohstof­fen und deren unkal­ku­lier­ba­rer Preis­ent­wick­lung abhän­gig machen, dann bietet sich eine Holz­hei­zung an. Wollen Sie weiter­hin auf bewährte Tech­nik setzen, dann kann auch ein Öl- oder Gasbrenn­wert­kes­sel gute Dien­ste leisten zusätz­lich zu ihrer Wärmepumpe.

Ener­gie­quel­len der Wärmepumpe

Wärme­pum­pen werden danach unter­schie­den, auf welche Umwelt­ener­gie­quelle sie zurück­grei­fen. Welche Quelle Sie für Ihre Wärme­pumpe nutzen soll­ten, hängt vor allem vom Stand­ort des Gebäu­des ab. Doch auch recht­li­che Rahmen­be­din­gun­gen können Ihre Wahl­frei­heit einschrän­ken. Bei Wärme­pum­pen für Wohn­im­mo­bi­lien werden die folgen­den Arten mit ihren zusätz­lich notwen­di­gen tech­ni­schen Mass­nah­men unterschieden:

Ener­gie­quel­lenAusfüh­rung der Wärmepumpe
Luft:Luft-Wärme­pumpeDie Wärme in der Luft lässt sich am einfach­sten nutzen. Die Wärme­pumpe benö­tigt ledig­lich eine Anlage zum Ansau­gen und Ausbla­sen der Luft. Die Luft wird über einen Wärme­über­trä­ger gelei­tet, der der Wärme­pumpe die ther­mi­sche Ener­gie entzieht.Das Problem dabei: In der Luft befin­det sich gerade dann beson­ders wenig Wärme, wenn diese am drin­gend­sten von der Wärme­pumpe gebraucht wird.
Erdreich:Sole-Wasser-Wärme­pumpeRohr­lei­tun­gen werden in bis zu 250 Meter Tiefe Bohr­lö­cher verlegt. Bei ungün­sti­ger Beschaf­fen­heit des Bodens stel­len Flach­kol­lek­to­ren eine Alter­na­tive zu den Bohrun­gen dar. In den Rohren zirku­liert ein Träger­me­dium aus Wasser und Frost­schutz, das die Wärme zur Pumpe transportiert.Der Vorteil im Vergleich zur Luft-Wärme­pumpe: Die im Erdreich herr­schen­den Tempe­ra­tu­ren sind weit stabi­ler als die der Luft. Sie benö­ti­gen in jedem Fall eine Bohr­ge­neh­mi­gung für die Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Grund­was­ser:Wasser-Wasser-Wärme­pumpeEs müssen zwei Brun­nen gegra­ben werden. Damit die Wärme­en­er­gie genutzt werden kann, wird das Wasser aus dem ersten Brun­nen nach oben gepumpt. Nach­dem ihm die ther­mi­sche Ener­gie entzo­gen wurde, gelangt das Wasser über den zwei­ten Brun­nen wieder in die Tiefe.Das Grund­was­ser weist als einzi­ges aller Medien wirk­lich ganz­jäh­rig stabile Tempe­ra­tu­ren auf. Die Nutzung von Wasser ist die verlustärm­ste Alter­na­tive, ist aber stark regle­men­tiert. Es ist uner­läss­lich, dass Sie eine Bewil­li­gung für die Wasser­ent­nahme von Ihrer Gemeinde oder dem Kanton einho­len für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

Jede der drei Alter­na­ti­ven hat ihre Vor- und Nach­teile. Welche Tech­nik für Sie die attrak­tiv­ste ist, lässt sich im Rahmen einer indi­vi­du­el­len Bera­tung klären. Grund­sätz­lich ist in der Schweiz die Umset­zung aller drei Wärme­pumpe möglich.

Kosten einer Wärmepumpe

Was kostet eine Wärme­pumpe? Wie bei allen Heizungs­ar­ten lassen sich die Kosten für die Wärme in drei grund­le­gende Kompo­nen­ten unter­tei­len. Diese sind:

  • Kosten für Kauf und Instal­la­tion der Wärmepumpe
  • Kosten für die Erschlies­sung der Energieträger
  • Kosten für die Inbetriebnahme

Anschaf­fung der Wärmepumpe

Aufgrund der Neuar­tig­keit der Tech­no­lo­gie ist eine Wärme­pumpe vergleichs­weise teuer in der Anschaf­fung. Die zentra­len Kompo­nen­ten der Anlage sind immer gleich, unab­hän­gig davon, durch über welches Medium auf die Umwelt­ener­gie zuge­grif­fen werden soll. Ledig­lich die Peri­phe­rie unter­schei­det sich. Zudem sind die Kosten für die Instal­la­tion einer Wärme­pum­pen­hei­zung abhän­gig von der Grösse der Anlage, ihrem tech­ni­schen Stand sowie dem regio­na­len Verhält­nis zwischen Ange­bot und Nachfrage.

Erschlies­sungs­ko­sten der Wärmepumpe

Besser bezif­fern lassen sich dage­gen die Kosten für den primä­ren Ener­gie­trä­ger. Diese liegen nämlich bei Null. Schliess­lich müssen Sie nicht dafür bezah­len, dass Sie Luft oder Wasser aus der Umge­bung ansau­gen. Wofür Sie dage­gen schon zur Kasse gebe­ten werden, das sind die tech­ni­schen Einrich­tun­gen zur Nutz­bar­ma­chung der Wärme aus den verschie­de­nen Medien. Eine genaue Angabe der Kosten ist schwie­rig möglich, doch eine Rang­folge lässt sich bilden: Während für die Luft-Wärme­pumpe fast keine zusätz­li­che Tech­nik benö­tigt wird, verlangt die Wasser-Wärme­pumpe nach zwei Brun­nen. Am teuer­sten fallen in der Regel aber die Bohrun­gen für die Sole-Wärme­pumpe aus. Ein Beispiel: Man kann davon ausge­hen, dass eine Erdwär­me­sonde dem Boden 45 Watt je Meter Bohr­tiefe entzieht. Bei einer benö­tig­ten Wärme­lei­stung von 8,2 Kilo­watt ergibt sich eine Bohr­tiefe von über 180 Metern, die auch über mehrere Bohr­lö­cher verteilt werden kann. Jeder Meter Bohr­tiefe schlägt mit etwa 100 Fran­ken zu Buche.[2]

Betriebs­ko­sten für die Wärmepumpe

Ist die Wärme­pumpe in Betrieb genom­men, dann ist es vor allem die vom Verdich­ter umge­setzte elek­tri­sche Ener­gie, die die laufen­den Kosten bestimmt. Hier liegt auch der kriti­sche Punkt beim Einsatz von Wärme­pum­pen, denn es gilt die Regel: Je nied­ri­ger die Tempe­ra­tur­dif­fe­renz zwischen dem Kälte­mit­tel und dem Heizungs­sy­stem ist, desto weni­ger muss der Verdich­ter arbei­ten. Zwei Grös­sen beein­flus­sen den Verbrauch an elek­tri­scher Ener­gie der Wärme­pumpe massgeblich.

  • Vorlauf­tem­pe­ra­tur der Heizung: Durch den Einsatz gross­flä­chi­ger Heiz­ele­mente kann die Tempe­ra­tur des Heiz­was­sers gesenkt werden, ohne Einbus­sen in der Wärme­ent­wick­lung in Kauf zu nehmen.
  • In der Umge­bung vorhan­dene Wärme: Diesen Faktor haben Sie schlicht nicht im Griff. Vor allem an kalten Tagen wird das Heizen mit einer Luft-Wärme­pumpe teuer.

Zugute halten kann man der Wärme­pumpe, dass sie über lange Jahre beson­ders wartungs­arm und zuver­läs­sig arbei­ten kann ohne hohe Sanierungskosten.

Kosten zur Anschaf­fung einer Luft- / Wasser Wärme­pumpe im Detail

Arbei­tenRicht­preis
Appa­rate + MontagematerialCHF 20’800
De-/ Montage (inkl. Transport)CHF 5’000
Schwach­strom­ar­bei­tenCHF 3’500
Bauge­suchCHF 500
Baumei­ster­ar­bei­tenCHF 3’500
TotalCHF 33’300
Als Basis dient ein älte­res Einfa­mi­li­en­haus mit einem Ölver­brauch von ca. 2500 Liter oder ca. 2500 m³ Gas.
Einge­rech­net sind sämt­li­che Mate­ria­lien wie Wasser­er­wär­mer (300l), Heizungs­ar­ma­tu­ren und Pumpen. inkl. Rabatte, exkl MwSt. Beim Wech­sel von einer Öl-Heizung (bis 15 kW) zu einem Ande­ren Wärme­er­zeu­ger fallen noch­mals 1050.00 CHF für die Stillegung und Entlee­rung des Tanks an.

Kosten zur Anschaf­fung einer Sole- / Wasser Wärme­pumpe im Detail

Arbei­tenRicht­preis
Appa­rate + MontagematerialCHF 20’500
Erdwär­me­sondeCHF 24’500
De-/ Montage (inkl. Transport)CHF 7’100
Schwach­strom­ar­bei­tenCHF 4’100
Bauge­suchCHF 500
Baumei­ster­ar­bei­tenCHF 4’500
TotalCHF 61’200
Als Basis dient ein älte­res Einfa­mi­li­en­haus mit einem Ölver­brauch von ca. 2500 Liter oder ca. 2500 m³ Gas.
Einge­rech­net sind sämt­li­che Mate­ria­lien wie Wasser­er­wär­mer (300l), Heizungs­ar­ma­tu­ren und Pumpen. inkl. Rabatte, exkl MwSt. Beim Wech­sel von einer Öl-Heizung (bis 15 kW) zu einem Ande­ren Wärme­er­zeu­ger fallen noch­mals 1050.00 CHF für die Stillegung und Entlee­rung des Tanks an.

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Förder­mög­lich­kei­ten

Die Kosten für die Wärme­pumpe lassen sich senken, indem von der Poli­tik geschaf­fene Förder­mög­lich­kei­ten in Anspruch genom­men werden. Über die kanto­na­len Förder­gel­der können Sie sich bei der zentra­len Anlauf­stelle des Gebäu­de­pro­gramms infor­mie­ren. Dort können Sie auch Ihr Förder­ge­such stel­len für ihre Wärme­pumpe. Wollen Sie Förder­mit­tel für die Anschaf­fung einer Wärme­pumpe in Anspruch nehmen, dann soll­ten Sie die folgen­den Punkte beachten:

  • Anspruchs­be­rech­tigt ist nur, wer sein Förder­ge­such vor Baube­ginn in Papier­form einreicht
  • Prüfen Sie die Einhal­tung der Förder­be­din­gun­gen gründlich

Die meisten Kantone haben nämlich das Vorlie­gen eines Güte­sie­gels und eine Instal­la­tion nach dem Leistungs­um­fang des WP-System­mo­duls zur Bedin­gung für eine Förde­rung gemacht. Beim WP-System­mo­dul handelt es sich um einen Stan­dard für Planung und Bau von Wärme­pum­pen­an­la­gen für Privat­an­wen­der. Die Leistun­gen umfas­sen die Ausstel­lung eines Zerti­fi­kats nach erfolg­rei­cher Prüfung der Instal­la­tion und auch eine Nach­kon­trolle der Wärme­pumpe durch den Herstel­ler inner­halb von zwei bis drei Jahren nach der Inbe­trieb­nahme ist dabei vorge­se­hen. Erhal­ten Sie in Ihrem Kanton keine Förder­mit­tel für den Ersatz der bestehen­den Heizung durch eine Wärme­pumpe, dann können Sie mit dem Anla­ge­zer­ti­fi­kat einen Zuschuss von 1000 Fran­ken beim Förder­pro­gramm für Wärme­pum­pen der Orga­ni­sa­tion mycli­mate bean­tra­gen.

Alter­na­ti­ven zur Wärmepumpe

Das Prin­zip der Wärme­pumpe ist einzig­ar­tig. Keine andere für Privat­an­wen­der verfüg­bare Heizungs­tech­no­lo­gie kommt ohne kosten­pflich­ti­gen primä­ren Ener­gie­trä­ger aus. Die Solar­ther­mie nutzt zwar die eben­falls kosten­lose Sonnen­en­er­gie, eignet sich aber nur mit Einschrän­kun­gen so wie die Wärme­pumpe für die komplette Versor­gung eines Gebäu­des mit Warm­was­ser und Wärme. Häuser, die allein mit Solar­ther­mie beheizt werden sollen, müssen spezi­ell dafür gestal­tet werden. Die Wärme­pumpe dage­gen lässt sich auch in bereits bestehen­den Gebäu­den instal­lie­ren. Dabei kann die Heizungs­an­lage mit Rohr­lei­tun­gen und Heiz­kör­pern in der Regel weiter­ge­nutzt werden.

Doch auch der allei­nige Betrieb einer Wärme­pumpe reicht für gewisse Gebäude (vor allem Gross­an­la­gen) nicht aus. Wegen des verhält­nis­mäs­sig schlech­ten Wirkungs­gra­des an kalten Tagen stellt sich daher die Frage, mit welcher ande­ren Heizungs­art sich die Wärme­pumpe am besten kombi­nie­ren lässt. Hier bieten sich beinahe alle verbrei­te­ten Lösun­gen für die Erzeu­gung von Strom und Wärme an. Zu den Tech­ni­ken, welche am besten mit der Wärme­pumpe harmo­nie­ren, zählen:

  • Photo­vol­taik
  • Solar­ther­mie
  • Holz­hei­zung
  • Gas-Brenn­wert­kes­sel oder Öl-Brennwertkessel

Während Strom aus einer Photo­vol­ta­ik­an­lage den Verdich­ter antrei­ben kann, kann die Solar­ther­mie die Wärme­pumpe bei der Berei­tung von Warm­was­ser entla­sten. Für das Abfan­gen von Bela­stungs­spit­zen eignen sich dage­gen zuver­läs­sige und effi­zi­ente Heizungs­an­la­gen nach dem Verbren­nungs­prin­zip. Auf diese Heitungs­an­lage kann umge­schal­tet werden, wenn der Betrieb der Wärme­pumpe unwirt­schaft­lich wird. Details zum Betrieb der Wärme­pumpe in Kombi­na­tion mit ande­ren Heizungs­ar­ten haben wir im Beitrag über die Hybrid­hei­zung für Sie zusammengestellt.

Vor- und Nach­teile der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prin­zip der Wärme­pumpe hebt sie deut­lich von den übri­gen verfüg­ba­ren Lösun­gen für die Bereit­stel­lung von Heizungs­wärme und Warm­was­ser ab. Die Wirt­schaft­lich­keit der Wärme­pumpe hängt aber stark davon ab, wie viel Strom sie verbraucht. Denn wenn der Verdich­ter zu viel Arbeit leisten muss, um die benö­tig­ten Tempe­ra­tu­ren zu errei­chen, dann schnel­len die Heiz­ko­sten in die Höhe. Welche Chan­cen und Risi­ken allge­mein beim Einsatz der Wärme­pumpe bestehen, zeigt die Tabelle.

Vorteile einer WärmepumpeNach­teile einer Wärmepumpe
😃 Gerin­ger Wartungsaufwand😢 Teuer bei falscher Dimensionierung
😃 Unab­hän­gig­keit von fossi­len Brennstoffen😢 Hohe Anschaffungskosten
😃 Vermei­dung von Emissionen😢 Nutzung meist genehmigungspflichtig
😃 Nied­rige Betriebskosten
😃 Möglich­keit zur Inte­gra­tion in bestehende Heizungsanlage

Dort wo die grösste Chance liegt, liegt also auch das grösste Risiko bei der Wärme­pumpe, deshalb ist es bei der Wärme­pumpe beson­ders wich­tig, dass sie passend dimen­sio­niert und opti­mal in die bestehende Heiz­tech­nik einge­bun­den wird.

Inte­gra­tion der Wärmepumpe

In der Kombi­na­ti­ons­mög­lich­keit und der Fähig­keit zur Inte­gra­tion in bestehende Heizungs­an­la­gen liegt eine grosse Stärke der Wärme­pum­pen­tech­nik. So lassen sich Öl- und Gashei­zun­gen oft mit gerin­gem Aufwand um eine Wärme­pumpe erwei­tern. Dennoch werden Wärme­pum­pen vornehm­lich in Neubau­ten einge­setzt. Diese zeich­nen sich mit ihrem hohen ener­ge­ti­schen Stan­dard durch einen gerin­gen Wärme­be­darf aus. Hier kann die Wärme­pumpe beson­ders effi­zi­ent arbei­ten, weil die Last des Verdich­ters gering ist.

Doch auch ener­ge­tisch sanierte Altbau­ten und Wärme­pum­pen geben eine gute Kombi­na­tion ab. Bevor eine Wärme­pumpe in einen Altbau einge­baut wird, sollte die Wärme­däm­mung des Gebäu­des aber auf den Stand der Tech­nik gebracht werden. Insbe­son­dere die Schwei­zer Baustan­dards Miner­gie, Minergie‑P und Minergie‑A lassen erken­nen, dass sich der Umstieg auf die Wärme­pumpe lohnen kann. Auch für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung gibt es in der Regel einen Förderbetrag.