Wärme­pumpe

Wärme­pumpe: Effi­zi­entes Heizen mit der Umweltenergie

Seit Jahren befindet sich die Wärme­pumpe in der Schweiz auf dem Vormarsch. Fast 20 Prozent der 1,5 Millionen schwei­ze­ri­schen Wohn­ge­bäude verfügten 2017 bereits über eine Wärmepumpe.[1]Die Kantone stei­gern die Attrak­ti­vität der Heizung durch Förder­gelder weiter. Das tun sie mit gutem Grund: Dank dem Funk­ti­ons­prinzip der Wärme­pumpe bietet die Heizungs­an­lage ein grosses Poten­zial für die Redu­zie­rung von Ener­gie­ver­brauch und Emis­sionen und leistet somit einen Beitrag zur Umwelt­energie. Um Spit­zen­la­sten abfangen zu können, wird die Wärme­pumpe in vielen Fällen mit einer anderen Heizungs­tech­no­logie kombi­niert. Gut ins Konzept passt der als sekun­därer Ener­gie­träger beson­ders beliebte Brenn­stoff Holz. Der nach­wach­sende Rohstoff ist lokal verfügbar und verbrennt CO2-neutral.
Mit dieser Kombi­na­tion koppeln Sie sich weitest­ge­hend von den unkon­trol­lier­baren Schwan­kungen der Brenn­stoff­preise am Welt­markt ab. Möglich macht dies die Funk­ti­ons­weise der Wärme­pumpe: Die nötige Energie liefert nämlich kosten­frei die Umwelt. Wer in Sachen Heizung weit­ge­hend autark sein will, der kommt derzeit an einer Wärme­pumpe kaum vorbei. Worauf Sie achten sollten, damit die Inve­sti­tion für eine Wärme­pumpe für Sie zum Erfolg wird, das erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Inhalts­über­sicht

  • Das Funk­ti­ons­prinzip der Wärmepumpe
  • Was die Wärme­pumpe ausmacht
  • Ener­gie­quellen der Wärmepumpe
  • Kosten einer Wärmepumpe
  • Förder­mög­lich­keiten
  • Alter­na­tiven zur Wärmepumpe
  • Vor- und Nach­teile der Wärmepumpe
  • Inte­gra­tion der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prinzip der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prinzip der Wärme­pumpe ist revo­lu­tionär. Kennen Sie eine andere Heizungs­form, die Wärme aus kosten­loser und unbe­grenzt verfüg­barer Energie gewinnt? Wärme­pumpen basieren anders als die meisten Heizungs­arten nicht auf einem Verbren­nungs­pro­zess, um die in Brenn­stoffen gebun­dene Energie nutzbar zu machen. Statt­dessen macht sich die Tech­no­logie die in der Umwelt gespei­cherte ther­mi­sche Energie zunutze. Grund­wasser, Erdreich oder die Umge­bungs­luft dienen als Ener­gie­lie­fe­ranten. Doch ganz ohne externe Zugaben kommt auch diese Heizungsart leider nicht aus: Ein Bauteil der Wärme­pum­pen­hei­zung benö­tigt zusätz­lich elek­tri­sche Energie, um das Funk­ti­ons­prinzip aufrecht erhalten zu können.

Schliess­lich ist die Umge­bungs­tem­pe­ratur meist nied­riger als die gewünschte Innen­tem­pe­ratur in den Wohn­räumen. Die verfüg­bare Wärme­en­ergie muss daher verdichtet werden, bevor sie in das Heizungs­sy­stem einge­speist werden kann. Dieser Prozess­schritt kommt nicht ohne die Zugabe von elek­tri­scher Energie aus. Doch Schritt für Schritt: Wärme­pumpen bestehen aus den folgenden Haupt­kom­po­nenten, die einen geschlos­senen Kreis­lauf bilden.

  • Verdampfer
  • Verdichter
  • Konden­sator
  • Expan­si­ons­ein­rich­tung

In dieser Reihen­folge lässt sich auch der schritt­weise Prozess zur Gewin­nung von Heiz­wärme aus der Umge­bungs­en­ergie beschreiben. Im Kreis­lauf zirku­liert ein Kälte­mittel, ohne dessen spezi­elle Eigen­schaften der Betrieb einer Wärme­pumpe nicht möglich wäre. Während es die verschie­denen Stationen des Prozesses durch­läuft, verän­dert es seinen Aggregatzustand.

  1. Der Wärme­quelle in der Wärme­pumpe wird durch den Verdampfer auf einem nied­rigen Tempe­ra­tur­ni­veau Wärme entzogen. Diese Wärme wird auf das Kälte­mittel über­tragen. Dank seiner physi­ka­li­schen Eigen­schaften wech­selt das Kälte­mittel bereits bei nied­rigen Tempe­ra­turen seinen Zustand von flüssig zu gasförmig.
  2. Mit Hilfe des Verdich­ters wird ein höheres Tempe­ra­tur­ni­veau in der Wärme­pumpe erreicht. Das gelingt folgen­der­massen: Das gasför­mige Kälte­mittel kann so weit verdichtet werden, bis die Tempe­ratur den erfor­der­li­chen Wert über­schreitet. Die Tempe­ratur muss über der Vorlauf­tem­pe­ratur des Heiz­was­sers liegen, nur so kommt die Wärme auch an den Heiz­kör­pern an.
  3. Im Konden­sator (auch Verflüs­siger) findet die Über­tra­gung der Wärme vom Kälte­mittel an das Brauch- und Heiz­wasser statt. Im selben Mass wie sich diese Medien erwärmen, kühlt das gasför­mige Kälte­mittel wieder ab. Dabei sinkt der Druck und es beginnt sich wieder zu verflüssigen.
  4. Durch das Expan­si­ons­ventil wird das Kälte­mittel im letzten Schritt wieder auf den Verdamp­fungs­druck entspannt. Es herr­schen erneut die selben Druck­ver­hält­nisse wie zu Beginn des Prozesses und der Kreis­lauf kann von neuem beginnen.

Dieses Funk­ti­ons­prinzip der Wärme­pumpe ist das Allein­stel­lungs­merkmal dieser Heizungs­tech­no­logie. Doch wie wirkt sich das für die Eigen­tümer einer Wärme­pumpe aus?

Was die Wärme­pumpe ausmacht

Für den Betrieb einer Wärme­pumpe braucht es grund­sätz­lich keinen Anschluss an das Gasnetz und auch keine Gas- oder Heiz­öl­tanks. Die Wärme­pumpe nutzt die Wärme­en­ergie aus der direkten Umge­bung des Gebäudes. Sie müssen sich aber entscheiden, welches Träger­me­dium der Wärme­en­ergie Sie mit Ihrer Wärme­pumpe anzapfen möchten. Neben dieser primären und kosten­losen Ener­gie­quelle benö­tigt die Wärme­pumpe aller­dings auch elek­tri­sche Energie für die Verdich­tung der Wärme. Gänz­lich unab­hängig machen Sie sich also auch hier nicht von anderen Ener­gie­quellen.    Das Gute daran ist aber, dass die benö­tigte elek­tri­sche Energie für die Wärme­pumpe lokal und CO2-neutral erzeugt werden kann.

So können Sie die Wärme­pumpe mit einer Photo­vol­ta­ik­an­lage kombi­nieren. Diese liefert elek­tri­sche Energie für Ihren regel­mäs­sigen Bedarf und kann zudem den Verdichter der Wärme­pumpe speisen. Damit Sie auch vorüber­ge­hende Spitzen im Wärme­be­darf wirt­schaft­lich bedienen können, sollte die Wärme­pumpe zudem mit einer weiteren Heizungs­technik gekop­pelt werden. Wollen Sie sich auch hier nicht von fossilen Rohstoffen und deren unkal­ku­lier­barer Preis­ent­wick­lung abhängig machen, dann bietet sich eine Holz­hei­zung an. Wollen Sie weiterhin auf bewährte Technik setzen, dann kann auch ein Öl- oder Gasbrenn­wert­kessel gute Dienste leisten zusätz­lich zu ihrer Wärmepumpe.

Ener­gie­quellen der Wärmepumpe

Wärme­pumpen werden danach unter­schieden, auf welche Umwelt­ener­gie­quelle sie zurück­greifen. Welche Quelle Sie für Ihre Wärme­pumpe nutzen sollten, hängt vor allem vom Standort des Gebäudes ab. Doch auch recht­liche Rahmen­be­din­gungen können Ihre Wahl­frei­heit einschränken. Bei Wärme­pumpen für Wohn­im­mo­bi­lien werden die folgenden Arten mit ihren zusätz­lich notwen­digen tech­ni­schen Mass­nahmen unterschieden:

Ener­gie­quellenAusfüh­rung der Wärmepumpe
Luft:Luft-Wärme­pumpeDie Wärme in der Luft lässt sich am einfach­sten nutzen. Die Wärme­pumpe benö­tigt ledig­lich eine Anlage zum Ansaugen und Ausblasen der Luft. Die Luft wird über einen Wärme­über­träger geleitet, der der Wärme­pumpe die ther­mi­sche Energie entzieht.Das Problem dabei: In der Luft befindet sich gerade dann beson­ders wenig Wärme, wenn diese am drin­gend­sten von der Wärme­pumpe gebraucht wird.
Erdreich:Sole-Wasser-Wärme­pumpeRohr­lei­tungen werden in bis zu 250 Meter Tiefe Bohr­lö­cher verlegt. Bei ungün­stiger Beschaf­fen­heit des Bodens stellen Flach­kol­lek­toren eine Alter­na­tive zu den Bohrungen dar. In den Rohren zirku­liert ein Träger­me­dium aus Wasser und Frost­schutz, das die Wärme zur Pumpe transportiert.Der Vorteil im Vergleich zur Luft-Wärme­pumpe: Die im Erdreich herr­schenden Tempe­ra­turen sind weit stabiler als die der Luft. Sie benö­tigen in jedem Fall eine Bohr­ge­neh­mi­gung für die Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Grund­wasser:Wasser-Wasser-Wärme­pumpeEs müssen zwei Brunnen gegraben werden. Damit die Wärme­en­ergie genutzt werden kann, wird das Wasser aus dem ersten Brunnen nach oben gepumpt. Nachdem ihm die ther­mi­sche Energie entzogen wurde, gelangt das Wasser über den zweiten Brunnen wieder in die Tiefe.Das Grund­wasser weist als einziges aller Medien wirk­lich ganz­jährig stabile Tempe­ra­turen auf. Die Nutzung von Wasser ist die verlust­ärmste Alter­na­tive, ist aber stark regle­men­tiert. Es ist uner­läss­lich, dass Sie eine Bewil­li­gung für die Wasser­ent­nahme von Ihrer Gemeinde oder dem Kanton einholen für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

Jede der drei Alter­na­tiven hat ihre Vor- und Nach­teile. Welche Technik für Sie die attrak­tivste ist, lässt sich im Rahmen einer indi­vi­du­ellen Bera­tung klären. Grund­sätz­lich ist in der Schweiz die Umset­zung aller drei Wärme­pumpe möglich.

Kosten einer Wärmepumpe

Was kostet eine Wärme­pumpe? Wie bei allen Heizungs­arten lassen sich die Kosten für die Wärme in drei grund­le­gende Kompo­nenten unter­teilen. Diese sind:

  • Kosten für Kauf und Instal­la­tion der Wärmepumpe
  • Kosten für die Erschlies­sung der Energieträger
  • Kosten für die Inbetriebnahme

Anschaf­fung der Wärmepumpe

Aufgrund der Neuar­tig­keit der Tech­no­logie ist eine Wärme­pumpe vergleichs­weise teuer in der Anschaf­fung. Die zentralen Kompo­nenten der Anlage sind immer gleich, unab­hängig davon, durch über welches Medium auf die Umwelt­energie zuge­griffen werden soll. Ledig­lich die Peri­pherie unter­scheidet sich. Zudem sind die Kosten für die Instal­la­tion einer Wärme­pum­pen­hei­zung abhängig von der Grösse der Anlage, ihrem tech­ni­schen Stand sowie dem regio­nalen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.

Erschlies­sungs­ko­sten der Wärmepumpe

Besser bezif­fern lassen sich dagegen die Kosten für den primären Ener­gie­träger. Diese liegen nämlich bei Null. Schliess­lich müssen Sie nicht dafür bezahlen, dass Sie Luft oder Wasser aus der Umge­bung ansaugen. Wofür Sie dagegen schon zur Kasse gebeten werden, das sind die tech­ni­schen Einrich­tungen zur Nutz­bar­ma­chung der Wärme aus den verschie­denen Medien. Eine genaue Angabe der Kosten ist schwierig möglich, doch eine Rang­folge lässt sich bilden: Während für die Luft-Wärme­pumpe fast keine zusätz­liche Technik benö­tigt wird, verlangt die Wasser-Wärme­pumpe nach zwei Brunnen. Am teuer­sten fallen in der Regel aber die Bohrungen für die Sole-Wärme­pumpe aus. Ein Beispiel: Man kann davon ausgehen, dass eine Erdwär­me­sonde dem Boden 45 Watt je Meter Bohr­tiefe entzieht. Bei einer benö­tigten Wärme­lei­stung von 8,2 Kilo­watt ergibt sich eine Bohr­tiefe von über 180 Metern, die auch über mehrere Bohr­lö­cher verteilt werden kann. Jeder Meter Bohr­tiefe schlägt mit etwa 100 Franken zu Buche.[2]

Betriebs­ko­sten für die Wärmepumpe

Ist die Wärme­pumpe in Betrieb genommen, dann ist es vor allem die vom Verdichter umge­setzte elek­tri­sche Energie, die die laufenden Kosten bestimmt. Hier liegt auch der kriti­sche Punkt beim Einsatz von Wärme­pumpen, denn es gilt die Regel: Je nied­riger die Tempe­ra­tur­dif­fe­renz zwischen dem Kälte­mittel und dem Heizungs­sy­stem ist, desto weniger muss der Verdichter arbeiten. Zwei Grössen beein­flussen den Verbrauch an elek­tri­scher Energie der Wärme­pumpe massgeblich.

  • Vorlauf­tem­pe­ratur der Heizung: Durch den Einsatz gross­flä­chiger Heiz­ele­mente kann die Tempe­ratur des Heiz­was­sers gesenkt werden, ohne Einbussen in der Wärme­ent­wick­lung in Kauf zu nehmen.
  • In der Umge­bung vorhan­dene Wärme: Diesen Faktor haben Sie schlicht nicht im Griff. Vor allem an kalten Tagen wird das Heizen mit einer Luft-Wärme­pumpe teuer.

Zugute halten kann man der Wärme­pumpe, dass sie über lange Jahre beson­ders wartungsarm und zuver­lässig arbeiten kann ohne hohe Sanierungskosten.

Kosten zur Anschaf­fung einer Luft- / Wasser Wärme­pumpe im Detail

ArbeitenRicht­preis
Appa­rate + MontagematerialCHF 20’800
De-/ Montage (inkl. Transport)CHF 5’000
Schwach­strom­ar­beitenCHF 3’500
Bauge­suchCHF 500
Baumei­ster­ar­beitenCHF 3’500
TotalCHF 33’300
Als Basis dient ein älteres Einfa­mi­li­en­haus mit einem Ölver­brauch von ca. 2500 Liter oder ca. 2500 m³ Gas.
Einge­rechnet sind sämt­liche Mate­ria­lien wie Wasse­r­er­wärmer (300l), Heizungs­ar­ma­turen und Pumpen. inkl. Rabatte, exkl MwSt. Beim Wechsel von einer Öl-Heizung (bis 15 kW) zu einem Anderen Wärme­er­zeuger fallen noch­mals 1050.00 CHF für die Stillegung und Entlee­rung des Tanks an.

Kosten zur Anschaf­fung einer Sole- / Wasser Wärme­pumpe im Detail

ArbeitenRicht­preis
Appa­rate + MontagematerialCHF 20’500
Erdwär­me­sondeCHF 24’500
De-/ Montage (inkl. Transport)CHF 7’100
Schwach­strom­ar­beitenCHF 4’100
Bauge­suchCHF 500
Baumei­ster­ar­beitenCHF 4’500
TotalCHF 61’200
Als Basis dient ein älteres Einfa­mi­li­en­haus mit einem Ölver­brauch von ca. 2500 Liter oder ca. 2500 m³ Gas.
Einge­rechnet sind sämt­liche Mate­ria­lien wie Wasse­r­er­wärmer (300l), Heizungs­ar­ma­turen und Pumpen. inkl. Rabatte, exkl MwSt. Beim Wechsel von einer Öl-Heizung (bis 15 kW) zu einem Anderen Wärme­er­zeuger fallen noch­mals 1050.00 CHF für die Stillegung und Entlee­rung des Tanks an.

Möchten Sie mehr über die Kosten einer Wärme­pumpe erfahren? Benutzen Sie unseren Heizungs­rechner um Ihre persön­liche Wärme­pumpe Offerte zu erhalten.

Förder­mög­lich­keiten

Die Kosten für die Wärme­pumpe lassen sich senken, indem von der Politik geschaf­fene Förder­mög­lich­keiten in Anspruch genommen werden. Über die kanto­nalen Förder­gelder können Sie sich bei der zentralen Anlauf­stelle des Gebäu­de­pro­gramms infor­mieren. Dort können Sie auch Ihr Förder­ge­such stellen für ihre Wärme­pumpe. Wollen Sie Förder­mittel für die Anschaf­fung einer Wärme­pumpe in Anspruch nehmen, dann sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

  • Anspruchs­be­rech­tigt ist nur, wer sein Förder­ge­such vor Baube­ginn in Papier­form einreicht
  • Prüfen Sie die Einhal­tung der Förder­be­din­gungen gründlich

Die meisten Kantone haben nämlich das Vorliegen eines Güte­sie­gels und eine Instal­la­tion nach dem Leistungs­um­fang des WP-System­mo­duls zur Bedin­gung für eine Förde­rung gemacht. Beim WP-System­modul handelt es sich um einen Stan­dard für Planung und Bau von Wärme­pum­pen­an­lagen für Privat­an­wender. Die Leistungen umfassen die Ausstel­lung eines Zerti­fi­kats nach erfolg­rei­cher Prüfung der Instal­la­tion und auch eine Nach­kon­trolle der Wärme­pumpe durch den Hersteller inner­halb von zwei bis drei Jahren nach der Inbe­trieb­nahme ist dabei vorge­sehen. Erhalten Sie in Ihrem Kanton keine Förder­mittel für den Ersatz der bestehenden Heizung durch eine Wärme­pumpe, dann können Sie mit dem Anla­ge­zer­ti­fikat einen Zuschuss von 1000 Franken beim Förder­pro­gramm für Wärme­pumpen der Orga­ni­sa­tion mycli­mate bean­tragen.

Alter­na­tiven zur Wärmepumpe

Das Prinzip der Wärme­pumpe ist einzig­artig. Keine andere für Privat­an­wender verfüg­bare Heizungs­tech­no­logie kommt ohne kosten­pflich­tigen primären Ener­gie­träger aus. Die Solar­thermie nutzt zwar die eben­falls kosten­lose Sonnen­en­ergie, eignet sich aber nur mit Einschrän­kungen so wie die Wärme­pumpe für die komplette Versor­gung eines Gebäudes mit Warm­wasser und Wärme. Häuser, die allein mit Solar­thermie beheizt werden sollen, müssen speziell dafür gestaltet werden. Die Wärme­pumpe dagegen lässt sich auch in bereits bestehenden Gebäuden instal­lieren. Dabei kann die Heizungs­an­lage mit Rohr­lei­tungen und Heiz­kör­pern in der Regel weiter­ge­nutzt werden.

Doch auch der allei­nige Betrieb einer Wärme­pumpe reicht für gewisse Gebäude (vor allem Gross­an­lagen) nicht aus. Wegen des verhält­nis­mässig schlechten Wirkungs­grades an kalten Tagen stellt sich daher die Frage, mit welcher anderen Heizungsart sich die Wärme­pumpe am besten kombi­nieren lässt. Hier bieten sich beinahe alle verbrei­teten Lösungen für die Erzeu­gung von Strom und Wärme an. Zu den Tech­niken, welche am besten mit der Wärme­pumpe harmo­nieren, zählen:

  • Photo­vol­taik
  • Solar­thermie
  • Holz­hei­zung
  • Gas-Brenn­wert­kessel oder Öl-Brennwertkessel

Während Strom aus einer Photo­vol­ta­ik­an­lage den Verdichter antreiben kann, kann die Solar­thermie die Wärme­pumpe bei der Berei­tung von Warm­wasser entla­sten. Für das Abfangen von Bela­stungs­spitzen eignen sich dagegen zuver­läs­sige und effi­zi­ente Heizungs­an­lagen nach dem Verbren­nungs­prinzip. Auf diese Heitungs­an­lage kann umge­schaltet werden, wenn der Betrieb der Wärme­pumpe unwirt­schaft­lich wird. Details zum Betrieb der Wärme­pumpe in Kombi­na­tion mit anderen Heizungs­arten haben wir im Beitrag über die Hybrid­hei­zung für Sie zusammengestellt.

Vor- und Nach­teile der Wärmepumpe

Das Funk­ti­ons­prinzip der Wärme­pumpe hebt sie deut­lich von den übrigen verfüg­baren Lösungen für die Bereit­stel­lung von Heizungs­wärme und Warm­wasser ab. Die Wirt­schaft­lich­keit der Wärme­pumpe hängt aber stark davon ab, wie viel Strom sie verbraucht. Denn wenn der Verdichter zu viel Arbeit leisten muss, um die benö­tigten Tempe­ra­turen zu errei­chen, dann schnellen die Heiz­ko­sten in die Höhe. Welche Chancen und Risiken allge­mein beim Einsatz der Wärme­pumpe bestehen, zeigt die Tabelle.

Vorteile einer WärmepumpeNach­teile einer Wärmepumpe
😃 Geringer Wartungsaufwand😢 Teuer bei falscher Dimensionierung
😃 Unab­hän­gig­keit von fossilen Brennstoffen😢 Hohe Anschaffungskosten
😃 Vermei­dung von Emissionen😢 Nutzung meist genehmigungspflichtig
😃 Nied­rige Betriebskosten
😃 Möglich­keit zur Inte­gra­tion in bestehende Heizungsanlage

Dort wo die grösste Chance liegt, liegt also auch das grösste Risiko bei der Wärme­pumpe, deshalb ist es bei der Wärme­pumpe beson­ders wichtig, dass sie passend dimen­sio­niert und optimal in die bestehende Heiz­technik einge­bunden wird.

Inte­gra­tion der Wärmepumpe

In der Kombi­na­ti­ons­mög­lich­keit und der Fähig­keit zur Inte­gra­tion in bestehende Heizungs­an­lagen liegt eine grosse Stärke der Wärme­pum­pen­technik. So lassen sich Öl- und Gashei­zungen oft mit geringem Aufwand um eine Wärme­pumpe erwei­tern. Dennoch werden Wärme­pumpen vornehm­lich in Neubauten einge­setzt. Diese zeichnen sich mit ihrem hohen ener­ge­ti­schen Stan­dard durch einen geringen Wärme­be­darf aus. Hier kann die Wärme­pumpe beson­ders effi­zient arbeiten, weil die Last des Verdich­ters gering ist.

Doch auch ener­ge­tisch sanierte Altbauten und Wärme­pumpen geben eine gute Kombi­na­tion ab. Bevor eine Wärme­pumpe in einen Altbau einge­baut wird, sollte die Wärme­däm­mung des Gebäudes aber auf den Stand der Technik gebracht werden. Insbe­son­dere die Schweizer Baustan­dards Minergie, Minergie‑P und Minergie‑A lassen erkennen, dass sich der Umstieg auf die Wärme­pumpe lohnen kann. Auch für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung gibt es in der Regel einen Förderbetrag.