Wie viel kostet meine neue Heizung?

Wie viel kostet meine neue Heizung?

Alle Haus­be­sitzer kennen dieses Phänomen, ein Haus muss mit diversen Kompo­nenten ausge­stattet werden und der Markt bietet eine riesige Auswahl. An einer neuen Heizung kommt jedoch kein Eigen­tümer vorbei, doch was ist das rich­tige Heizungs­sy­stem für meine Bedürf­nisse und wie viel kostet mich eine neue Heizung überhaupt? 

Inhalts­über­sicht

  • Kosten­be­stand­teile einer Heizungsanlage
  • Wie teuer ist die Anschaf­fung einer neuen Heizung
  • Preis­ver­gleich – alle Heizungs­sy­steme im Überblick
  • Förder­mittel – attrak­tive Möglich­keiten auf einen Blick

Wärme­er­zeuger, Lager und Wärme­ver­tei­lung – in diese Bereiche fliessen die Kosten einer Heizungsanlage

Grund­sätz­lich lassen sich die Anschaf­fungs­ko­sten einer neuen Heizung  in drei Bestand­teile aufteilen und zwar in: Wärme­er­zeuger, Kosten für das Lager und schluss­end­lich die Kosten für die Wärme­ver­tei­lung. Letz­teres ist vor allem bei Neubauten ein grosses Thema. Die Wärme­ver­tei­lung setzt sich zusammen aus Kosten für Rohr­lei­tungen, Arma­turen und Heiz­flä­chen. Diese Werte sind leider nur schwer zu bezif­fern und deshalb legen wir den Fokus auf die Wärme­er­zeu­gung und die Lager­ko­sten, da sich diese genauer eingrenzen lassen. Möchten Sie die Kosten für Wärme­ver­tei­lung genau unter die Lupe nehmen? Antworten finden Sie bei einem Heizungs­be­rater, welcher das Gebäude vor Ort anschaut und dann ein unver­bind­li­ches und kosten­loses Angebot erstellen kann.

Natür­lich inter­es­siert sich jeder Eigen­tümer für den Preis einer neuen Heizung. Folgende Heizungs­arten eignen sich für ein Einfamilienhaus:

  • Gashei­zung
  • Ölhei­zung
  • Pelletheizung/​Holzheizung
  • Wärme­pum­pen­an­lagen
  • Brenn­stoff­zel­len­heiz­ge­räte

Was kostet eine neue Gasheizung

Gas- und Ölhei­zungen gelten auch heute noch als Stan­dard Heizungs­sy­steme. Durch die Brenn­wert­technik errei­chen sie eine hohe Effi­zienz gekop­pelt mit hohen Wirkungs­graden von nahezu 100%. Doch was kostet denn eigent­lich eine neue Heizung mit Gas?

Schauen wir uns die Gashei­zung und deren Kosten­ver­tei­lung kurz im Detail an. Wir unter­scheiden zwischen einer Wand-Gashei­zung und einer Stand-Gasheizung.

Grund­sätz­lich lassen sich aber folgende drei Kosten­punkte defi­nieren: Kosten für den Gasan­schluss, für die Heizung und den Heizungsbetrieb.

Kosten für die Anschaf­fung einer Wand-Gasheizung:

  • Appa­rate & Monta­ge­ma­te­rial CHF 6500
  • Instal­la­tion CHF 3000
  • Schwach­strom­ar­beiten CHF 800
  • Abgas­an­lage CHF 1800

Dies ergibt dann circa ein Total aller Kosten von CHF 12’100. Als Basis dazu dient ein älteres Einfa­mi­li­en­haus mit einem durch­schnitt­li­chen Gasver­brauch von ca. 3000 m³ pro Jahr. Einge­rechnet sind sämt­liche Mate­ria­lien wie Wasse­r­er­wärmer (300 l), Heizungs­ar­ma­turen und Pumpen.

Kosten für die Anschaf­fung einer Stand-Gasheizung:

  • Appa­rate & Monta­ge­ma­te­rial CHF 9000
  • Instal­la­tion CHF 4000
  • Schwach­strom­ar­beiten CHF 800
  • Abgas­an­lage CHF 2000

Hier liegen die Kosten bei circa CHF 15’800, da das Mate­rial bei einer Stand-Gashei­zung quali­tativ hoch­wer­tiger und somit auch preis­lich höher liegt. Als Basis dient auch hier ein älteres Einfa­mi­li­en­haus mit einem durch­schnitt­li­chen Gasver­brauch von 3000 m³ pro Jahr. Einge­rechnet sind sämt­liche Mate­ria­lien wie Wasse­r­er­wärmer (300 l), Heizungs­ar­ma­turen und Pumpen.

Wie hoch sind die Verbrauchs­ko­sten einer Gasheizung?

Der Gas-Preis vari­iert stark, da er je nach Region separat fest­ge­legt wird. Norma­ler­weise liegt der Durch­schnitt bei etwa 8 Rappen pro Kilo­watt­stunde. Beim Wärme­be­darf eines Einfa­mi­li­en­hauses von etwa 20.000 Kilo­watt­stunden jähr­lich, liegen die Heiz­ko­sten dann bei etwa bei CHF 2’500.

Vorteil­haft an Gas ist die stabile Preis­ent­wick­lung in den letzten Jahren. Zusätz­lich zu den Heiz­ko­sten kommen noch regel­mäs­sige Wartungs­ar­beiten und der Austausch von Verschleissmaterial.

Heizungs­an­lage: Kosten für eine Ölhei­zung mit Einbau

  • Appa­rate & Monta­ge­ma­te­rial CHF 16’000
  • Instal­la­tion CHF 4’000
  • Schwach­strom­ar­beiten CHF 800
  • Abgas­an­lage CHF 2’000

Die Kosten einer Ölhei­zung liegen bei circa CHF 22’800 und somit höher als bei einer Gashei­zung aufgrund der höheren Anschaf­fungs­ko­sten beim Öltank. Auch hier nehmen wir als Grund­lage ein älteres Einfa­mi­li­en­haus mit einem Ölver­brauch von ca. 3000 Liter pro Jahr. Einge­rechnet sind sämt­liche Mate­ria­lien wie Wasse­r­er­wärmer (300 l), Heizungs­ar­ma­turen und Pumpen.

Wie hoch ist der Brenn­stoff­ver­brauch einer Ölheizung?

Eine Ölhei­zung liegt im mitt­leren bis höheren Preis­seg­ment im Vergleich zu anderen Heizungen. Ins Gewicht fallen die stei­genden Ölpreise: 100 Liter Öl liegen derzeit bei unge­fähr 83 Schweizer Franken (Stand: Januar 2018). Beim Wärme­be­darf eines Einfa­mi­li­en­hauses von etwa 20.000 Kilo­watt­stunden jähr­lich, liegen die Heiz­ko­sten dann bei etwa CHF 2’200.

Kosten einer Heizungs­an­lage: Ausgaben für eine Pelletheizung

Pellet­hei­zungen geniessen je länger je mehr eine grös­sere Beliebt­heit aufgrund ihrer Klima­neu­tra­lität und den Verzicht von fossilen Rohstoffen. Pellet­hei­zungen lassen sich mit einem nach­wach­senden Ener­gie­träger und zwar mit Holz beheizen. Wer eine Pellet­hei­zung erwerben möchte, muss zunächst etwas tiefer in die Tasche greifen. Kosten von 18.000 bis 19.000 CHF sind Richt­preise für einen Kessel inklu­sive dem Einbau.

Jedoch lassen sich diese Kosten in nur wenigen Jahren komplett amor­ti­sieren aufgrund der nied­rigen Wartungs­ko­sten und den stabilen Ener­gie­ko­sten. 200 Gramm Pellets entspre­chen circa einer Kilo­watt­stunde und kostet 10 Rappen. (Stand Dezember 2017)

Was kostet eine Wärmepumpe?

Heizungs­sy­stemBeson­der­heitenAnschaf­fungs­ko­stenBetriebs­ko­sten pro Jahr
Luft-Wasser-Wärme­pumpeflexibel einsetzbar, nur BaubewilligungCHF 33’000circa CHF 1’200
Sole-Wasser-Wärme­pumpe (Kollek­toren)braucht viel Platz, nur BaubewilligungCHF 50’000circa CHF 1’000
Sole-Wasser-Wärme­pumpe (Sonden)Gewäs­ser­schutz­be­wil­li­gung & BauwilligungCHF 65’000circa CHF 1’000
Wasser-Wasser-Wärme­pumpe (Grund­was­ser­wär­me­pumpe)Gewäs­ser­schutz­be­wil­li­gung & BauwilligungCHF 60’000circa CHF 1’000
Luft-Luft-Wärme­pumpeGewäs­ser­schutz­be­wil­li­gung & BauwilligungCHF 38’000circa CHF 1’500
Anschaf­fungs- und Betriebs­ko­sten für Wärmepumpen

Als Basis dient ein Einfa­mi­li­en­haus mit einem durch­schnitt­li­chen Verbrauch von 20’000 Kilo­watt­stunden pro Jahr. Die Anschaf­fungs­ko­sten stellen ein Komplett­preis dar inklu­sive allen notwen­digen Dritt­dienst­lei­stern wie Elek­triker, Baumei­ster und Gemeinden (Bauge­su­chen) etc.

Aber was kostet eine neue Heizung mit Wärme­pumpe eigent­lich in Betrieb?

Die Betriebs­ko­sten vari­ieren je nach gewählter Wärme­pumpe, sind jedoch vergleichs­weise zur Öl- oder Gashei­zung eher gering. Die Heiz­ko­sten hängen stark von der Jahres­ar­beits­zahl der Wärme­pumpe ab. Ein perso­na­li­siertes Angebot ist hier nur nach einer indi­vi­du­ellen Bera­tung und Besich­ti­gung vor Ort möglich.

Ausgaben für Brenn­stoff­zellen als Heizungsanlage

Brenn­stoff­zellen als Heizungs­an­lage sind in der Schweiz noch nicht sehr verbreitet und deshalb teuer in der Anschaf­fung. Eine Brenn­stoff­zel­len­hei­zung wandelt Wasser­stoff und Sauer­stoff in Strom, Wärme und Wasser um. Norma­ler­weise wird Gas als Betriebs­stoff verwendet.

Die Förder­mittel für Brenn­stoff­zellen sind vergleichs­weise hoch. Doch was kostet eine Brenn­stoff­zel­len­hei­zung ohne Förder­mittel wirklich?

Für die Versor­gung eines Einfa­mi­li­en­hauses kann durchaus eine Inve­sti­ti­ons­summe zwischen 30.000 und 50.000 Franken erfor­der­lich werden.

Die Heiz­ko­sten einer Brenn­stoff­zel­len­hei­zung sind vergleichs­weise niedrig aufgrund der selbst erzeugten elek­tri­schen Energie. Bei einem Ener­gie­ver­brauch von 20’000 Kilo­watt­stunden liegen die Heiz­ko­sten bei knapp CHF 1000 im Jahr.

Förder­mittel senken Kosten für eine neue Heizung in der Schweiz

Seit einigen Jahren fördert die Schweiz aktiv erneu­er­bare Ener­gien und umwelt­freund­liche Technologien.

Die Kosten lassen sich dadurch erheb­lich senken, indem von der Politik geschaf­fene Förder­mög­lich­keiten in Anspruch genommen werden können. Über die kanto­nalen Förder­gelder können Sie sich bei der zentralen Anlauf­stelle des Gebäu­de­pro­gramms infor­mieren. Welche Kantone welche Mass­nahmen des Gebäu­de­pro­gramms anbieten und mit welchen Summen sie diese fördern, finden Sie hier.

Preis­ver­gleich aller Heizungs­an­lagen mit Vor- und Nachteilen

Heizungs­sy­stemAnschaf­fungs­ko­stenVorteileNach­teile
Gashei­zunggeringhohe Effi­zienz, zuver­lässig, kompakte Bauweise, geringe Anschaffungskostenfossile Brenn­stoffe, nicht umwelt­neu­tral, erfor­dert Gasan­schluss, Fluk­tua­tion Gaspreise
Ölhei­zungmittelhohe Effi­zienz, zuver­lässig, kompakte Bauweise, geringe Anschaffungskostenfossile Brenn­stoffe, nicht umwelt­neu­tral, braucht Platz, Fluk­tua­tion von Ölpreisen
Pellet­hei­zungmittelumwelt­freund­lich, erneu­er­bare Energie, klima­neu­tralen Betrieb mit PhotovoltaikLage­rung Pellets braucht Platz, techn. komplexe Anlage, Austragen der Asche
Wärme­pumpehochumwelt­freund­lich, erneu­er­bare Energie, klima­neu­tralen Betrieb mit PhotovoltaikInve­sti­tion eher teuer, Betriebs­ko­sten abhängig von Strompreisen
Block­heiz­kraft­werkhochhoher Wirkungs­grad, Dezen­tra­li­sie­rung von Strom­ver­sor­gung, Eigen­ver­sor­gung von Stromhohe Erst­in­ve­sti­tion, aufwen­dige Planung, Abhän­gig­keit von Brennstoff
Brenn­stoff­zel­len­hei­zunghochhoher Wirkungs­grad, geräusch­arme Anlage, autarke und schad­stoff­freie TechnologieAbhän­gig­keit Gaspreise, hohe Inve­sti­ti­ons­ko­sten, wartungsintensiv
Hybrid­hei­zunghochhoher Wirkungs­grad, geräusch­arme Anlage, autarke und schad­stoff­freie Technologiehohe Inve­sti­ti­ons­ko­sten, grosser Platzbedarf
Preis­ver­gleich aller Heiz­sy­steme mit Vor- und Nachteilen