Die Heizung plätschert – was nun?
Die Heizung rauscht oder blubbert – was nun?
Eine Heizung, die nicht ordnungsgemäss arbeitet, die rauscht oder blubbert, ist unangenehm. Neben Funktionsstörungen zählt auch eine rauschende Heizung zu den möglichen Problemen. Insbesondere im Schlafzimmer, aber auch im Wohn- oder Arbeitszimmer sind Heizungsgeräusche äusserst lästig, da sie Konzentration und Entspannung verhindern.
Die Ursachen für eine Heizung die rauscht und blubbert sind vielfältig und während manche selbstständig behoben werden können, erfordern andere einen professionellen Eingriff. Folgende Probleme und deren Lösungen sollen näher betrachtet werden:
- Eingeschlossene Luft
- Geräusche der Umwälzpumpe
- Strömungsgeräusche
- Geräusche der Leitungen und Rohre
- Klackern und Klopfen durch Wärme- und Kälteflüsse
Reguläre Betriebsgeräusche
Eine leichte Geräuschkulisse ist durch die Heizkörper zu erwarten und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar. Sie wird durch den Kreislauf des Heizwassers verursacht, das für den Wärmetransport dauerhaft fliessen muss. Diese Geräusche sollten sich insbesondere beim Auf- und Höherdrehen des Thermostats bemerkbar machen und keine Intensität erreichen, die die Lebensqualität einschränkt. Verstärken sich die Betriebsgeräusche, können defekte Bauteile die Ursache sein, beispielsweise geschädigte Lager oder lockere Verbindungen[1]. Der Austausch beziehungsweise das Nachbessern an entsprechender Stelle senkt die Heizungsgeräusche wieder.
Im Heizkreislauf eingeschlossene Luft
Eine der häufigsten Ursachen für Heizungsgeräusche ist im Heizkörper eingeschlossene Luft, die ein charakteristisches Gluckern verursacht. Sammelt sich Luft nicht im Heizkörper, können auch rauschende Geräusche entstehen. Neben den Geräuschen kann das Problem daran identifiziert werden, dass betroffene Heizkörper sich nur noch teilweise oder gar nicht mehr erwärmen. Grund dafür ist, dass die meisten Heizungen über einen Wasserkreislauf arbeiten, dessen Wasser zentral erwärmt wird und diese Wärme an den einzelnen Heizkörpern wieder abgibt. Luft verhindert das ordnungsgemässe Fliessen des Warmwassers – Geräusche und Effizienzverlust sind die Folge.
Um die Geräusche wieder loszuwerden, muss die Heizung entlüftet werden. In den meisten Fällen kann dies durch einen kleinen Eingriff selbst durchgeführt werden. Dazu wird ein Entlüftungsschlüssel zum Öffnen des Ventils am Heizkörper benötigt, sowie ein kleiner Eimer und ein Lappen. Vorbereitend sollte die Umwälzpumpe ab- und der Heizkörper auf maximale Leistung aufgedreht werden. Ist kein Zugang zur Pumpe möglich, sollte zumindest der lokale Heizkreislauf abgedreht werden. Der Entlüftungsprozess ist dann relativ simpel:
- Zunächst das Entlüftungsventil mithilfe des Schlüssels langsam öffnen, bis ein Zischen entsteht
- Das Ventil geöffnet lassen, bis die ersten Tropfen austreten. Den Eimer unterhalten, um diese aufzufangen
- Das Ventil schliessen und verbliebene Tropfen aufwischen
- Die Heizung zurückdrehen und Pumpe anschalten bzw. den Heizkreislauf wieder in Gang setzen
Nach dem Entlüften sollte der Heizungsdruck des Kreislaufs überprüft werden. Ist er zu niedrig, muss entsprechend der Anleitung der Anlage Wasser nachgefüllt werden.
Geräusche durch eine falsch eingestellte Umwälzpumpe
Rauschende Geräusche können entstehen, wenn die Umwälzpumpe nicht korrekt eingestellt ist. Diese ist dafür zuständig, das Wasser in die Heizkörper und wieder zurück zu fördern. Viele Pumpen lassen sich je nach Heizbedarf auf verschiedene Stufen einstellen, wobei eine zu hohe Drehzahl der Pumpe für die Störgeräusche sorgt. Ein Herabsetzen der Umwälzpumpe kann ebenfalls ohne professionelle Hilfe durchgeführt werden und die Geräusche hoffentlich reduzieren.
Strömungsgeräusche durch eine falsch eingestellte Anlage
Störgeräusche werden möglicherweise auch von der Strömung des Heizwassers in den Leitungen verursacht. Diese Art von Geräusch entsteht bei bestimmten Betriebsbedingungen und einer falschen Einstellung der Anlage. Wenn Entlüften und das Umstellen der Umwälzpumpe keine Verbesserung bringen, liegt oft ein tiefergreifendes Problem vor. Hier kann ein Installateur helfen, indem er nach und nach mögliche Ursachen überprüft, bis die zu behebende Fehlerquelle identifiziert ist.
Fehlender hydraulischer Abgleich
Ein möglicher Grund für Strömungsgeräusche ist ein fehlender hydraulischer Abgleich. Ein solcher wird durchgeführt, um dafür zu sorgen, dass sämtliche Heizkörper mit der nötigen Wärmeenergie versorgt werden. Wird kein Abgleich durchgeführt, verschiebt sich die Versorgung zugunsten der dem Kessel am nächsten liegenden Heizkörper. Neben den Geräuschen kann dies zu einem schlechteren Brennerverhalten und Energieverlusten führen. Ein hydraulischer Abgleich sollte vom Fachmann durchgeführt werden.
Geräusche aus dem Rohrnetz
Kann die Quelle der Geräusche nicht genau lokalisiert werden, weil sie quasi aus der Wand kommen, kann die Ursache im Rohrnetz der Wasserleitungen liegen. Auch hier können verschiedene Ursachen vorliegen, die ein Heizungsinstallateur überprüfen kann.
Fehlende Rohrnetzberechnung
Eine mögliche Quelle für Geräusche kann auch das Leitungsnetz sein. Wurde das Rohrnetz nicht vernünftig geplant, sondern ohne Berechnung installiert, können verschlechterte Durchflussbedingungen zu einem erhöhten Geräuschpegel führen. In diesem Fall kann ein Fachmann die Diskrepanz analysieren und gegebenenfalls durch den Einbau neuer Ventile korrigieren.
Rauschen der Rohre selbst
Besonders problematisch wird es, wenn die Geräusche durch unsachgemässen Einbau der Rohre entstehen. Genauer gesagt fehlt in diesem Fall die sogenannte akustische Entkopplung – die Isolierung der Rohre von der Bausubstanz der Wände. Dadurch werden Schwingungen der Rohre in die Wände übertragen, wodurch die unangenehmen Geräusche entstehen. Die Korrektur solcher fehlerhaften Einbauten lässt sich oft nur durch die nachträgliche Isolierung inklusive Aufreissen der Wände erreichen. Ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt, muss fallabhängig entschieden werden.
Unregelmässige Geräusche durch Knacken und Klopfen[2]
Neben beständigen Geräuschen durch Wasser oder Luft können auch knarrende und knackende Geräusche durch Heizungen verursacht werden. Hierfür verantwortlich ist in der Regel ein Basisprinzip der Physik – das Ausdehnen von Materialien durch Temperaturerhöhung. Komponenten, die mit dem warmen Wasser des Heizkreislaufs in Kontakt stehen, dehnen sich entsprechend stärker aus, als weiter entfernte. An Anschlussstellen oder Lagerungen kann dies zu Spannungen führen, die sich irgendwann in abrupten Geräuschen lösen. Die Ursache für solche Geräusche kann schwer zu lokalisieren sein, da an jeder Heizungsanlage eine grosse Anzahl an möglichen Stellen für deren Auftreten sorgen kann. Denkbar sind zum Beispiel die Halterung der Heizung an der Wand, gekrümmte Rohre oder ein falsch eingestelltes Überstromventil, welches durch erhöhten Pumpdruck zu rattern anfängt.
Falsche Fliessrichtung im Heizkörper
Eine besondere Ursache liegt vor, wenn der Kreislauf im Heizkörper umgekehrt ist, also Ein- und Auslauf vertauscht sind. Dies lässt sich dadurch feststellen, dass ein kalter Heizkörper sich von unten nach oben erwärmt und nicht von oben nach unten, wie es sein sollte. Eine mögliche Lösung stellt ein spezielles Thermostatventil dar, welches umgekehrt schliesst.
Fazit
Störgeräusche an Heizungen sind lästig. Der am weitesten verbreitete Grund – Luft im System – kann jedoch in den meisten Fällen selbst gelöst werden. Bei schwerwiegenden Problemen sollte jedoch ein Fachmann hinzugezogen werden.